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Mittwoch, 10. April 2013

One Leave, One Bud - Xianzhi Grüntee

Hierbei handelt es sich um grünen Tee aus dem chinesischen Gebiet Wuyuan in der Provinz Jiangxi. Geernet wird er recht früh im Jahr und zwar vor dem traditionellen Ching Ming Fest, Anfang April. Dabei werden lediglich eine Knospe und das erste Blatt gepflückt, was den ofengetrockneten Teeblättern ein zwischen silber und dunkelgrün tendierenes Farbspiel beschert.

 
silberne Tips & junge, grüne Blätter
 
Die Teeblätter geben im vorgewärmten Gaiwan einen mir sehr bekannten Duft wieder: feine Süße, dezent nach Spinat duftend - erinnert mich sehr an japanischen Schattentee!
Der erste Aufguss hingegen gibt diesen Vergleich geschmacklich nur teilweise wieder. Dieser fühlt sich im Mund genauso angenehm an, lässt sich geschmacklich aber mit keinem japanischen Tee vergleichen. Vorwiegend herrscht intensive Süße, die meinen gesamten Rachenraum ummantelt. Der sehr leichte, blumige Geschmack wird von einer dezenten Note nach frischem Gras unterstrichen.

die zarte Farbe lässt den leichten Geschmack erahnen

Im zweiten Aufguss wandelt sich das Aroma. Nuss tritt in den Vordergrund, begleitet von fein-herber, leicht spritzig-säuerlicher Frische! Ein wahnsinnig adstringierendes Gefühl nimmt meinen kompletten Mund ein, was ich von grünem Tee so noch nicht kenne. Dabei bleibt der Geschmack jedoch weiterhin sehr dezent und zurückhaltend, fast wie bei weißem Tee.

zweiter Aufguss - Blatt im Schälchen

Der dritte Aufguss zieht sich dann leider auch schon etwas zurück. Süße tritt zwar wieder mehr in den Vordergrund als beim zweiten Aufguss, dafür wird der Geschmack zunehmend schwächer, hinterlässt aber immernoch ein angenehmes Frischegefühl im Mund.


die letzten Tropfen


Blätter & Knospen
Fazit: An und für sich ist dieser Tee wirklich alles andere als schlecht, wird aber meines Erachtens seines hohen Preises nicht gerecht. Das mag eventuell auch daran liegen, das mich persönlich Tees mit besonders feinem Geschmack - wie auch z.B. weißer Tee - nicht vom Hocker hauen, aber dennoch schmecken. Vorallem ist es doch immer wieder interessant, wie stark das Alter der Blätter, den Geschmack und die Intensität beeinflussen können.
Ich fand es auf jeden Fall interessant grünen Tee aus (teils) Blattknospen verkostet zu haben und wollte gerne darüber berichten!



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